Komplett getauscht, also Scheiben und Beläge? Das wäre ja sehr fair. Vorne kostet komplett 535€ (Stand 2021)
Hinten sind es massive und kleinere Bremsscheiben, vorne größer und innenbelüftet. Der Preisunterschied passt schon. Wichtiger wäre die Frage, ob die Werkstatt bei der Gelegenheit auch die inzwischen 8 Jahre alten Handbremsbacken, die innerhalb der hinteren Bremsscheiben die Feststell- und (juristisch) mechanische Notbremsfunktion übernehmen, auch erneuert hat? Die sind zwar mit Sicherheit optisch so gut wie neu, härten (verglasen) aber im Lauf der Jahre auch quasi unbenutzt (und auch gerade deswegen) aus. Dadurch sinkt der Reibbeiwert und die Wirkung der Feststellbremse schwindet. Das merkt man als Flachlandtiroler dann im schimmsten Fall erst im Urlaub, wenn die vollbeladene Fuhre an einem steilen Berg nicht abzustellen ist und mit voll angezogener Handbremse und eingelegtem Gang trotzdem wegrollt, oder beim Anfahren am Berg nicht zu halten ist. Den Reibbeiwert kann man als Werkstatt nicht sehen oder messen! Die seit einigen Jahren gültige Bremsprüfung nach Bezugswertkräften bei der Hauptuntersuchung entlarvt bei korrekter Durchführung solche Reibwertsdefizite übrigens auch. Es wäre schon blöd, mit frisch getauschen Scheiben und Klötzen dann wegen der Handbremse durch die HU zu rasseln. Uralte Handbremsbacken neigen übrigens auch mal zum schlagartigen Ablösen eines Bremsbelags, wenn der Kleber der Beläge auf den Backen aufgibt. das führt dann zu unterschiedlich lustigen Folgeschäden bzw Fahrverhalten wenn es gerade passiert.